Test Bildbearbeitung online – Designcap
Was kann ein gratis Bildbearbeitungstool im Internet – Beispiel Designcap
Social Media lebt von guten Bildern und Videos. Wir im Tourismus haben das große Glück, ein sehr fotogenes Produkt zu haben. Plätze wo Menschen gerne Urlaub machen, Reiseerlebnisse und guter Service eignen sich perfekt für die (natürliche) Inszenierung in sozialen Netzwerken. Kein Wunder, dass gerade das sehr bildlastige Netzwerk Instagram für Hotels so wichtig ist, wie in diesem eCoach-Beitrag nachzulesen.
Außer einem guten Motiv braucht es auch Fotografietechnik und ein Mindestmaß an Bildbearbeitung für einen erfolgreichen Post oder ein optimales Profilbild. Nachdem ich im dritten Artikel der Serie zu Social Media im Tourismus praktische Tools schon vorgestellt habe, hier ein ausführlicher Test der Online-Bildbearbeitung Designcap.
Ähnlich wie in diesem Artikel vor vier Jahren nütze ich eine persönliche Aufgabe, um den Service zu testen. Damals gestaltete ich ein neues Titelbild für den eCoach YouTube-Kanal. Mein Fazit lautete damals:
Wenn es wirklich gut sein muss, geh zum Grafiker.
Ob vier Jahre später die gratis Werkzeuge im Internet bessere Dienste leisten, lesen Sie hier in diesem Artikel.
Die Challenge: ein neues Header-Bild für die eCoach-Facebookseite
Die Facebook-Seite bisher zierte ein einfaches Foto im Kopfbereich.
Es zeigt die Fotografie einer Retro-Werbetafel, die ich auch im Header der Webseite eCoach.at verwende. Die Wiedererkennbarkeit sollte damit erreicht werden. Das Bild wirkt zwar aussagekräftig aber nicht sehr professionell. Es ist also Zeit für eine Auffrischung, die aber die Gestaltungslinie beibehält.
Was kann Designcap?
Designcap ist ein Bildbearbeitungsprogramm, dass vollständig „in der Wolke“, also nicht auf Ihrem Rechner läuft. Das geht inzwischen dank großer Datenbandbreiten schneller und bequemer als man denkt. Die Bedienung ist dabei einfach und selbsterklärend. Tipp: die Spracheinstellung auf Deutsch versteckt sich in der Fußleiste oder im eingeloggten Zustand im Profil links unten.
Das Preismodell ist Freemium, soll heißen die Basisversion „FREE“ ist kostenlos nutzbar, für mehr Vorlagen, mehr eigene Bilder im Speicher und andere Bildformate als .jpg wird ein kostenpflichtiges Abo fällig.
Das größte Plus sind die vielen Vorlagen, die in Designcap bereitstehen. Man wählt einfach die gewünschte Kategorie (Plakat, Visitenkarte, Flyer etc.) und findet eine Vielzahl an Vorschlägen. Auch für soziale Netzwerke sind die jeweils optimalen Bildgrößen schon angelegt, also z.B. für ein Facebook-Post oder ein YouTube-Kanalbild. Dabei ist es wichtig im Kopf zu behalten, dass ein Format nicht immer auch so ausgegeben wird. Auch die Bilder auf sozialen Plattformen werden auf unterschiedlichen Ausgabegeräten angezeigt und damit unterschiedlich zugeschnitten, ob man will oder nicht. Aus meinem Versuch von vor vier Jahren weiß ich, insbesondere das YouTube-Kanalbild hat eine immense Bandbreite zwischen Ausgabe auf TV-Bildschirmen und Smartphone, wie diese Schnittvorlage zeigt.
1. Vorlage wählen
Ich durchforste die Vorlagen für Facebook-Seiten Titelbilder. Es gibt verschiedene Stile, mit und ohne Fotos, mit und ohne Text.
Ich entscheide mich für die Vorlage Accounting Services.
2) Bearbeiten
Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden
- Elemente wie grafische Formen hinzufügen
- Fotos aus einem sehr großen Archiv nutzen (abhängig vom Account-Typ)
- Texte einfügen
- Hintergründe ändern
- Eigene Bilder hochladen
Ich nütze den Bildupload und tausche das Bild mit dem Taschenrechner aus gegen mein eigenes Key-Visual. Ich kann das Bild skalieren und passender in die Formatvorlage schieben, als das bei einem einfachen Upload direkt in Facebook der Fall gewesen wäre. Eigentlich hatte ich gehofft, dass die graue halbtransparente Ebene Teil der Vorlage ist, die ist aber mit dem Löschen des Originalbilds ebenfalls verschwunden. Es bleibt die weiße Schraffierung am unteren Bildrand, die mein Foto zumindest etwas interessanter macht und ihm einen Touch von Design verleiht.
3) Herunterladen
Als letztes lade ich mir das Bild aus Designcap herunter, um es anschließend bei Facebook hochzuladen
Ergebnis:
Ich bin zufrieden. Das Motiv ist jetzt besser ausgerichtet und wirkt im Spannungsverhältnis von Old-School-Motiv mit der Schraffierung attraktiver als zuvor. Der Zeitaufwand dafür war gering, wenn man weiß, was man will, ist das Projekt in einer Viertelstunde erledigt.
Wer braucht einen Grafiker?
Jetzt möchte ich dasselbe modifizierte Motiv natürlich auch in meinen anderen Kanälen einsetzen, also als YouTube Kanal- und Twitter-Header. Also suche ich dieselbe Accounting Services-Vorlage bei den entsprechenden Templates. Fehlanzeige. Kein Treffer. Nicht mal die ursprüngliche Facebook-Cover-Vorlage taucht in der Suche auf. Auch meine Suche direkt in verschiedenen Vorlage-Kategorien nach dem Motiv bleibt ohne Ergebnis.
Ich müsste also meine speziell für Facebook erstelle Vorlage jetzt auf die Formatanforderungen der anderen Netzwerke anpassen. Und prompt sind doch wieder Grafiker-Fähigkeiten gefragt, die genau dieses Tool mir ja abnehmen sollte. Schade, eine durchgängige Designlinie für meine eCoach-Medien kann ich also doch nicht mit diesem Tool umsetzen.
Auf der sonst vergleichbaren Gestaltungswebseite Fotor.com finde ich auf Anhieb bei der Suchen nach „Accounting“ dasselbe Motiv fertig vorbereitet als Icon, Logo, Facebook- und YouTube Kanal-Cover sowie LinkedIn Hintergrund. Ein Vorteil.
Fazit
Für ein schnelles Design zu einem beliebigen Thema ist Designcap ein sehr einfach zu handhabendes Werkzeug. Die vielen Vorlagen und Bildmotive erleichtern das Finden eines guten Motivs für jeden Anlass. Für komplette Gestaltungsprojekte nach Corporate Design-ähnlichen-Anforderungen reichen die Möglichkeiten nicht aus. Für den Fall bleibt doch wieder nur der Gang zum Grafiker.
Offenlegung: Designcap hat mir zu Testzwecken einen Pro-Zugang zur Verfügung gestellt.