Hotel-Blog (II) – bloggen in 5 Schritten
So starten Sie Ihren Hotel-Blog erfolgreich
Kein Papier muss bedruckt werden, um eine eigene Hotel-Zeitschrift zu veröffentlichen. Ein Blog ist eine Internetseite, die rund um ein Thema laufend neue Artikel veröffentlich. Wenn Sie Ihre Strategie für einen eigenen Blog festgelegt haben (vgl. letzter Artikel), finden Sie in diesem Beitrag auf eCoach.at ein paar Hinweise zur praktischen Umsetzung. Sie werden sehen, bloggen ist viel Arbeit.
Die Kette an notwendigen Schritten lässt sich in fünf Phasen unterteilen: Planen, produzieren, veröffentlichen, bewerben und überprüfen (oder auf Englisch, angelehnt an die berühmten 4 P aus dem Marketing: plan, produce, publish, promote, proove).
[1] Planen
Im letzten Beitrag wurden schon wichtige Fragen gestellt zur Strategie des Blogs. Das ist die Grundlage jeder Planung. Bei der Detailplanung geht es um die Frage, wer schreibt wann welchen Beitrag. Ein Redaktionsplan muss her. Dazu nimmt man am einfachsten einen Jahreskalender zur Hand und trägt die geplanten Themen ein.
Eine „Redaktionskonferenz“ sollte mindestens alle 2 Monate stattfinden – wenn man alleine den Blog betreibt, dann hat mit sich selber. Bin ich noch im Zeitplan? Welche aktuellen Themen sind inzwischen hochgekommen? Entsprechend wird der Plan angepasst.
Ideen für Beiträge
Niemand hat ein besseres Verständnis für die Interessen Ihrer Gäste als Sie. Es sollte Ihnen nicht schwer fallen, Ideen für Blog-Beiträge aus Ihrem Tagesgeschäft abzuleiten. Ein Trick: erstellen Sie rund um die typischen Fragen Ihrer Gäste bei Urlaubsanfragen einen Beitrag. Z.B. …
- Wie sind die Einrichtungen für Kinder in Ihrem Haus?
- Welche Touren sind mit dem Rennrad möglich?
- Was für Geburtstags-Arrangements gibt es?
- Wo kann man gut italienisch essen gehen?
- …
Bei ähnlichen Fragen in Zukunft hängen Sie dann an Ihre Angebote keine PDFs oder kopieren Texte hinein sondern fügen einfach den passenden Link zu Ihrem Blogbeitrag ein. Das beantwortet die Frage, bringt Traffic auf Ihren Blog, regt zum weiter lesen an, macht Lust auf Urlaub und wirkt überdies noch innovativ.
[2] Produzieren
Die eigentliche Arbeit. Text schreiben, Bilder aussuchen, nochmal überarbeiten. Hilfe gefällig? Suchen Sie einfach im Internet nach Begriffen wie Schreibblockade, Kreativtechnik oder bloggen.
Achten Sie vor allem auf gutes Bildmaterial. Im Internet ist langes lesen ermüdend. Gute Bilder zur Auflockerung sind Pflicht. Ein Beispiel für einen Hotelblog, der vor allem durch seine Bildersprache überzeugt ist Hotel Daniel (Wien/Graz).
[3] Veröffentlichen
Natürlich können Sie Ihre Web-Agentur fragen, einen Blog für Ihr Hotel aufzusetzen. Falls Sie gerne am Computer arbeiten, schon immer mal selber eine Webseite betreiben wollten und ein „Händchen“ für Texte und Bilder haben können sie das sogar selber. Technisches Wissen ist hilfreich aber nicht nötig. Als einfaches Redaktionssystem (CMS = Content Management System) hat sich WordPress.org bewährt. Auch eCoach.at basiert auf WordPress.
So oder so müssen ein paar Entscheidungen getroffen werden:
Wo liegt der Blog – Subdomain oder „/“
Ihr Blog kann getrennt von Ihrer Webseite auf einem anderen Server liegen und ist vielleicht sogar Teil eines größeren Blog-Netzwerks. Das kann mehr Traffic und bessere Sichtbarkeit in Suchmaschinen bringen. Dann sollte er zumindest mittels einer Subdomain „optisch“ auch Ihrer Internetadresse zugeordnet werden und natürlich von Ihrer Webseite aus verlink sein, wie im Beispiel http://peternhof-koessen.gschichten.com/.
Natürlich kann Ihr neuer Blog auch Teil Ihrer bestehenden Webseite sein, etwa nach einem Schrägstrich an die Domain angehängt (z.B. http://www.stock.at/blog/) oder als Subdomain, z.B. https://www.weissesroessl.at/blog/). Wer, wenn nicht Touristiker haben laufend neue Geschichten zu erzählen? Konsequent zu Ende gedacht könnte sogar die Startseite der Hotelwebseite im Blog-Stil laufend Neues berichten (wenn man das durchhält); auch dafür ein Beispiel: http://www.fuerstenhof-hotel.com/.
Gestaltung – natürlich responsive
Es gibt für Blogs tausende fix und fertige Gestaltungsvorlagen, sogenannte Templates oder Themes. Da finden Sie sicherlich einen Weg, der zu Ihnen und Ihren Gästen passt. Die Möglichkeiten reichen von klassischen Layouts bis zu sehr bildlastigen Magazinen.
Achten Sie darauf, dass die Gestaltung responsive ist, also für alle Geräte vom Handy über das Tablet bis zum Desktop-Computer sich jeweils anpasst. Mehr zu den Vorteilen von Responsive Design in diesem eCoach-Beitrag.
Das Navigationskonzept
Was sind die Hauptmenüpunkte und sogenannte Tags also Suchbegriffe in Ihrem Hotelblog? Das leitet sich aus Ihrer Strategie ab, was waren noch mal die Hauptthemen, über die Sie schreiben wollten? Essen & Trinken, Ausflüge, Wellness, mit Kindern, …?
[4] Bewerben
Der schönste Blog nützt nichts, wenn er nicht gelesen wird. Denken Sie bei der Bewerbung zunächst an die Werbemittel, die Ihnen selbst zur Verfügung stehen:
- Die eigene Webseite – logisch
- Der eigene Newsletter
- Die eigene Facebook-Seite
- Korrespondenz mit Ihren Gästen, wie Angebote, Rechnungen, Danke-Mails etc.
Im nächsten Schritt, suchen Sie nach Verbreitungsmöglichkeiten durch Dritte, die sich für Ihre guten Artikel interessieren:
- Die Lokalzeitung
- Tourismusverband/Tourist Info
- Befreundete Leistungsträger (das Restaurant ums Eck, die Bergbahnen, der Radverleih, …)
Erst nach Ausschöpfen dieser Kanäle denken Sie an bezahlte Werbung. Hier können Facebook Anzeigen eingesetzt werden, guter Inhalt für spezielle Zielgruppen lässt sich gut in sozialen Netzwerken verbreiten.
In diesem schon etwas älteren Artikel finden Sie 55 weitere Ideen zur Verbreitung Ihres Blogs.
[5] Überprüfen
Wie immer im Performance Marketing gilt, nur wer seine Maßnahmen auch kontrolliert wird besser und erfolgreich. Dass heißt, messen Sie zum Beispiel zwei Wochen nach dem Erscheinen jedes Beitrags die wichtigsten Kennzahlen: Wie oft wurde er angeklickt, wie stark wurde er in Sozialen Netzwerken verbreitet (Likes, Kommentare), haben Sie Rückmeldungen bekommen per Kommentar, oder wurden Sie sonst wie darauf angesprochen?Haben Sie ein Webtracking-Tool wie Google Analytics eingebaut, sehen Sie noch mehr: Herkunft/Alter der Leser, Verweildauer etc.
Warum war ein Beitrag erfolgreicher als ein anderer? Erkenne ich bestimmte Muster? Und dann heißt es ausprobieren. Mit der Zeit werden Sie Ihren eigenen Stil entwickeln – das ist das Schöne am bloggen, erlaubt ist, was gefällt (Ihnen und Ihren Lesern).
Hallo Jochen,
wie wahr, wie wahr. Sehr schön zusammen gefasst von dir. Ich betreibe zwar keinen Hotelblog aber einen kleinen Blog um’s Wandern, Schneeschuhtouren, Familie und Natur, aber seit Beginn meines Blog’s im März 2016 habe ich erfahren wieviel Arbeit in einem Bog steckt und in welche Themen ich mich einarbeiten musste -> Bildbearbeitung, Recherche, Texte, Seo, Marketing, Socialmedia, Analytics und und und….. Aber was soll ich sagen bloggen macht Spaß und den Kaiserwinkl werde ich bald mal wieder besuchen. Du erinnerst dich an den Stuhl auf dem Sonnwendköpfl?
Bis dahin Viele Grüße Oliver Huber
Hallo Oliver, danke für Deinen Kommentar aus dem Alltag eines Hobby-Bloggers. Wünsche weiter viel Spaß und Erfolg mit frankenlandler.com