Julias Tochter – Easybooking neu
Easybooking präsentiert ihr neues Hotelprogramm
Letzte Woche hatte ich das Vergnügen, bei einer exklusiven Vorstellung der neuen Julia dabei zu sein. Julia – die virtuelle Rezeptionistin – ist der inoffizielle Produktname von Easybooking, einem Hotelprogramm für kleine und mittlere Hotel-Betriebe. Das Geheimnis der Namensgebung wurde bei dieser Gelegenheit auch gelüftet: Julia heißt die Schwiegermutter von Hendrik Maat, dem Gründer und Geschäftsführer von Zadego, der Firma hinter Easybooking.
Das bisherige Programm ist mit vier Updates bereits 10 Jahre am Markt und äußerst erfolgreich. 4.000 Betriebe, vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz, benützen Easybooking. Jetzt war es Zeit, eine komplette Neuentwicklung aus der Taufe zu heben.
So wie bei jedem Generationswechsel, die Jungen wissen alles besser. Bezeichnenderweise fiel eine virtuelle Julia Herrn Maat bei der Präsentation mehrmals ins Wort und ermahnte ihn, nicht zu schnell zu reden oder beim Thema zu bleiben.
Digitalisierung aus dem Hause Maat
Wer Hendrik Maat kennt, weiß, da brennt einer für die Digitalisierung des Tourismus. So darf es nicht verwundern, dass die Neuauflage der Julia stark auf neue Technologien, Designs und Funktionen setzt. Aber vor allem will Julia junior einfach sein und darum lieber ein paar Funktionen weglassen, als es jedem Benutzer recht zu machen.
Der neue Zimmerplan ist einfacher zu bedienen. Zu jeder Reservierung gibt es ein Detailfenster, von dem man aus direkt in die Rechnungserstellung, Gästekartei oder Zahlungen klicken kann. Diese Vereinfachung kommt bestimmt vielen Nutzern entgegen. Den neuen Zimmerplan kann jeder bisherige Easybooking-Kunde in den nächsten Monaten für sich freischalten lassen.
Um die anderen Änderungen zu nutzen, muss sich ein Easybooking-Kunde komplett neu anmelden. Beispielsweise ist die bisherige Trennung von Preiseingabe und Channelmanager überwunden, der Channelmanager ist integriert in „Preise&Raten“. Diese Änderung hat radikale Folgen für die Möglichkeiten der Preisgestaltung. Hendrik Maat sagte es so: „Das ist die Einschränkung – wir werden keine Saisonen mehr mit Kurzzuschlag oder Ähnliches mehr haben, das schmeißen wir alles über Bord“.
Easybooking ist nicht nur ein Programm für digitale Hotelprozesse, sondern eben auch Buchungsmaschine für die eigene Webseite (oder gleich eine ganze Webseite) und will selber Zimmer verkaufen. Erfolgreich ist ein Verkäufer (auch von Betten) nur, wenn er sich auf den Käufer einstellt. Den Wunsch des Gastes zu vernachlässigen ist ein weit verbreiteter Fehler im Online-Vertrieb von Hotels, das habe ich auch im letzten Artikel erklärt.
Digitalisierung oder Globalisierung?
Der Grund hinter der Preislogik in der neuen Julia ist jedoch nicht primär der Wunsch des Gastes, sondern der inzwischen internationale Standard, wie Buchungssysteme und Online-Reisebüros ihre Daten austauschen. Getrieben durch das Revenue Management der Stadthotelerie ist es Standard, jedes Zimmer zu verschiedenen Raten anzubieten: je nach Vorausbuchungsfrist, Aufenthaltsdauer und Buchungsweg variieren Preis, Storno- und Zahlungskonditionen. Die Logik dahinter ist auch nicht anders als ein Kurznächtigungszuschlag oder Frühbucherrabatt, wohl aber die Art der Preiseingabe. (Mehr zur Preisgestaltung auf eCoach.at unter dem Tag Preis.)
Digitalisiere oder du wirst digitalisiert!
Bisher ließen sich diverse Zu- und Abschläge in Easybooking abbilden. Zu Problemen führte das aber beim Verkauf über andere Kanäle mit anderer Preislogik. Der Grundpreis wurde aus dem Hotelprogramm an das jeweilige Portal übertragen, Zu- und Abschläge mussten – falls verfügbar – direkt im verkaufenden Portal zusätzlich gewartet werden. Dass dabei Abweichungen entstehen, war kaum vermeidbar:
- Berechnet sich die Kinderermäßigung auch von den Mahlzeiten oder nur von der Logis?
- Aufschläge in Prozent oder absolut?
- Preis für das Zustellbett oder Preis pro Person in der Dreierbelegung?
- Usw.
Mit der neuen Preislogik in Easybooking sollen einiger dieser Fragen von vornherein ausgeschlossen sein. Und das ist dann doch wieder einfach – easy.
Pingback: Hotelpreise in Raten – wozu? – eCoach.at
Pingback: Wozu Hotelpreise nach Ratenlogik? | eCoach
Hallo Jochen,
Der (neue) Link zur Keynote findest du hier: https://www.youtube.com/watch?v=qBWAjP8yaKY
Eine Sache hast du noch komplett vergessen zu erwähnen. Die neue Tochter von Julia ist ja nicht, so wie von dir gedacht, die neue Julia, sondern die SARA. In der letzte viertel Stunde von der Keynote findest du alles über die neue Art des Kommunizierens zwischen Gast und Gastgeber!
LG
Hendrik
Hallo Hendrik, danke, Link zur Aufzeichnung auf YouTube ist angepasst … und einen Artikel über die neue Welt der mobilen digitalen Helferlein (Assistenten am Smarthone) für den Urlaub gibt es auch: https://ecoach.at/fehler-internet-nicht-mobil-freundlich/