Was macht ein Channel Manager?
So funktioniert ein Channel Manager für Ihr Hotel
Der Verkauf von Zimmern und Appartements über das Internet ist nicht unbedingt immer einfach. Eine Vielzahl von Vertriebsplattformen bietet sich an – von Buchungsportalen wie booking.com über Metasuchen (vgl. dieser Beitrag) bis zu regionalen Plattformen. Und alle wollen gewartet werden.
Ein modernes Hotel lässt sich bei dieser Aufgabe von speziellen Computerprogrammen unterstützen. Ein sogenannter Channel Manager übernimmt das Steuern von Kontingenten auf mehreren Plattformen.
In diesem Beitrag zeige ich die grundsätzliche Funktionsweise eines Channel Managers – auch mit einem kurzen Video.
Ohne Channel Manager
Ohne den Einsatz spezieller Software erfolgt die Wartung jedes einzelnen Portals per Hand. Dazu werden Daten wie Zimmerbeschreibung, Fotos, Preise und Verfügbarkeiten in ein Wartungsprogramm der jeweiligen Plattform eingegeben (gerne Extranet oder WebClient genannt). Die Daten werden dann online auf dem Portal veröffentlicht und das Hotel ist online buchbar.
Die Probleme entstehen bei der händischen Wartung mehrerer Plattformen, wenn jedes System mit verschiedenen Informationen befüllt wird:
- Es können Preisunterschiede entstehen, eventuell führt das zu einem Verstoß gegen die gerne von Portalen vereinbarte „Bestpreis-Garantie“
- Buchungen müssen manuell abgeglichen werden. Gerade bei Ferienwohnungen, die jeweils genau einmal vorhanden sind, entsteht schnell eine Doppelbuchung, wenn nicht sofort nach einer Buchung auf einem Portal die anderen Portale geschlossen werden.
Mit Channel Manager
Ein Channel Manager ersetzt für viele Aufgaben die Wartungsfenster (Extranet, WebClient etc.) der Portale durch ein eigenes System. Er sammelt alle Daten der Zimmer und schickt Sie automatisch an die Datenbank der Portale. Der Clou: bei einer Buchung gleicht er die Verfügbarkeiten untereinander ab.

Ein echter Manager
Die besondere Stärke eines Channel Managers ist das genaue Steuern der Kontingente pro Kanal – der sogenannte Kontingentsplit. Indem man zum Beispiel auf die eigene Webseite immer alle freien Zimmer buchbar schaltet, können andere (kostenpflichtige) Kanäle mit weniger Zimmern oder nur in der Nebensaison befüllt werden. So lässt sich der Vertrieb über Portale genauer steuern und man optimiert den eigenen Deckungsbeitrag.

Aber auch ein Channel Manager kann nicht immer alle Online-Vertriebskanäle automatisch steuern:
- Die Preislogik ist auf verschiedenen Portalen oft unterschiedlich: bei einem System pro Zimmer, bei einem anderen pro Person, oder spezielle Rabatte und Preisaktionen. Das kann für einen Channel Manager eine unlösbare Aufgabe sein, so dass dann einzelne Preise doch wieder direkt auf dem Portal gewartet werden müssen.
- Der Channel Manager muss sich an die jeweilige Definitionen der Schnittstelle jeder einzelnen Vertriebsplattform anpassen. Darum beherrscht kein Channel Manager alle Kanäle sondern immer nur einen Teil.
- Portale ohne online Buchbarkeit wie Airbnb (vgl. dieser Artikel) oder Bergfex müssen natürlich weiterhin direkt mit aktuellen Texten, Bildern und teils Preisen versorgt werden
Und natürlich will der Channel Manager erst mal mit allen Daten gefüttert werden, bevor er sie weiter geben kann. Ob der Aufwand, der mit der Einführung eines Channel Managers verbunden ist, sich für Sie lohnen könnte, diskutiere ich im übernächsten eCoach-Artikel – nachdem Sie sich ein paar Fragen zum eigenen Bedarf gestellt haben.
Vorher gibt es hier noch ein Erklärvideo zur Funktionsweise eines Channel Managers:
Pingback: Onlinebuchen einfach umsetzen – eCoach.at
Pingback: Fehler von Hotels im Umgang mit Buchungsportalen | eCoach
Pingback: Onlinebuchen für die eigene Hotelwebseite einfach umsetzen | eCoach
Pingback: Channel Manager im Hotel: Bedarfserhebung | eCoach
Ein Beispiel davon findest du auf http://www.tirolerhof-kufstein.at
Hi Jochen,
Guter Artikel! Vor allem der Fakt, dass CHannelmanager (leider) nicht ein Preis gleichzeitig auf allen Channels rausgeben kann und somit die Preise meistens noch pro Channel gewartet werden müssen. Dies hat aber ein großer Vorteil in dem mann dann mit zum Beispiel ein Preisvergleichstool auf die eigene Webseite dem Gast Zeigen kann das bei Direktbuchungen der Preis nicht unbedingt teuer sein muss.
Was die „Preisparität“ betrifft, haben sowohl Booking als auch HRS diese fallen lassen, udn ist es erlaubt, verschiedene Preise auf verschiedene Portale zu führen. Auf der Eigene Online-präsenz jedoch dürfen keien günstigere Angebote präsentiert werden. Dies kann man aber leicht umgehen durch „Pakete“ oder Inklusivleistungen anzubieten, wodurch das Produkt ein anderer ist und somit nicht mehr vergleichbar mit der Preis auf die Portale.
Ein Beispiel davon findest du auf
Hallo Hendrik, danke für Deine Anmerkungen – denen ich voll zustimme. Das Thema Preistaktik und -differenzierung auf verschiedenen Kanälen wäre eine eigener Beitrag … oder eine ganze Vorlesung wert.