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Channel Manager Bedarf: 8 Fragen

8 Fragen zur Selbsteinschätzung – bevor Sie Hotelsoftware einführen

Wie ein Channel Manager funktioniert, haben Sie im letzten Artikel auf eCoach.at gelesen. Jetzt möchten Sie gleich loslegen und eine neue Software in Ihrem Hotel oder für Ihre Ferienwohnungen einführen? Halt, erst die Bedarfsanalyse! Stellen Sie sich acht Fragen über Ihren Betrieb, bevor Sie sich ernsthaft mit möglichen Channel Managern auseinandersetzen.

Ich muss aus meiner Beratererfahrung leider davor warnen: Zu oft sind Hoteliers und Vermieter von vollmundigen Versprechungen der Verkaufsprospekte oder den Präsentationen der Vertriebsmitarbeiter geblendet und investieren in eine neue Software – ohne vorher den eigenen Bedarf genau geprüft zu haben.

Stellen Sie sich acht Fragen über Ihr Hotel

Die unteren acht Fragen sind natürlich nur als Denkanregung zu verstehen. Sie bringen Sie auf die richtige Fährte. Wo liegen heute Ihre Stärken oder Schwächen bei den Abläufen im Vertrieb? Vorschlag: nehmen Sie einen Zettel und einen Stift zur Hand und notieren Sie schriftlich Ihre eigenen Antworten  – und damit die Ausgangslage für alle weiteren Überlegungen.

Schätzen Sie Ihren Bedarf ein: 8 Fragen
Schätzen Sie Ihren Bedarf ein: 8 Fragen

1) Wieviele Wohnungen oder Zimmer vermiete ich?

Bis zu 3 Wohnungen oder Zimmer, dann sollten Sie an dieser Stelle aufhören, den Artikel zu lesen. Der Aufwand mit der Einführung einer eigenen Software rechtfertigt kaum den Nutzen. Bis zu 10 Wohnungen oder Zimmer sollten Sie zumindest genau rechnen: Aufwand gegen Kosten, mehr dazu im nächsten Beitrag. Über 10 Wohnungen oder Zimmer lohnt ein Softwareeinsatz in vielen Fällen. Zumindest lesen Sie weiter …

2) Wieviele Personen nehmen Buchungen entgegen

Sind Sie eine One-man- oder One-woman-Show in Ihrem Betrieb? Dann haben Sie alle Anfragen und Kontingente bisher schon gut im Kopf. Komplizierter wird es, wenn eine zweite Person auch Anfragen und Buchungen bearbeitet. Dann hilf ein webbasiertes Werkzeug sicher, um immer denselben Stand über freie und belegte Zimmer zu haben. Papier ist bei der heutigen Geschwindigkeit von Kommunikation oft im Nachteil.

3) Wieviele Buchungsanfragen bearbeiten Sie im Monat?

Bei durchschnittlich einer Anfrage am Tag ist der Gewinn durch neue Technik überschaubar. Befassen Sie sich aber täglich über eine Stunde mit dem Verwalten und Eintragen von Buchungen kann Sie ein Programm sinnvoll dabei unterstützen.

4) Meine Zimmer/Wohnungen sind auf unserer eigenen Webseite online buchbar?

Noch nicht? Dann sollten Sie das schleunigst nachholen. Mögliche Lösungen dafür finden Sie im Artikel ‚Onlinebuchen einfach umsetzen‘. Wie dort beschrieben, ist eine mögliche Buchungslösung ein Channel Manager, also ein weiterer Nutzen bei einer Neueinführung.

5) Meine Betten sind auf wie vielen Portalen online buchbar?

Logisch, ein Portal ist gut per Hand wartbar. Sobald zwei oder drei Plattformen gewartet werden müssen, spielt ein Channel Manager seine Stärken aus.

6) Ich arbeite gerne täglich am Computer?

Wenn Sie es heute nicht oder nur mit Unwillen schaffen, täglich am Computer oder dem Tablet zu arbeiten, werden Sie keine Freude an einem neuen Programm haben. Das schönste Programm will auch benutzt werden.

7) Anfragen/Buchungen auch am Smartphone (unterwegs) zu bearbeiten, ist wichtig für mich

Channel Manager haben meist einen mobil verwaltbaren Zimmerplan, der auch von unterwegs mit dem Smartphone oder dem Tablet gut bedienbar ist. Vorteil, Software.

Von unterwegs: Buchungen und Kontingente verwalten
Von unterwegs: Buchungen und Kontingente verwalten

8) Ich/wir haben schon eine Hotelsoftware (PMS) im Einsatz

Ja? Glückwunsch! Anscheinend sind Sie es gewohnt, Ihre Zimmer online zu verwalten. Dann prüfen Sie doch mal, ob es vom gleichen Hersteller eine passende Channel-Manager-Ergänzung gibt. Der Vorteil: Sie müssen sich nicht so sehr umgewöhnen und die einzelnen Teile der Software sollten gut zusammen arbeiten. Leider lassen sich die Hersteller von Hotelsoftware diese Erweiterungen durchaus stattlich bezahlen. Werkzeuge von anderen (dritten) Firmen mit den richtigen Schnittstellen zu Ihrem System können eine günstigere Alternative sein.

Nein? Es gibt Chanel Manager fertig integriert in „kleine“ Hotelprogrammen. Vielleicht wäre das eine Überlegung wert?

Im nächsten Beitrag werden wir uns genauer anschauen, was ein Channel Manager bringt und was er an Aufwand verursacht. Im vierten Teil dieser Serie über Channel Manager in der Hotellerie folgt dann ein grober Marktüberblick von Hotelsoftware.

6 Gedanken zu „Channel Manager Bedarf: 8 Fragen

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  • Hallo Jochen,

    Wie immer, ein kleiner Kommentar von mir, in niederländisches-deutsch;).

    Zu 1 und 5… das wiederspricht sich natürlich. Vor allem bei Appartementvermieter ist es immer mehr Trend sich gleichzeitig auf 4, 5, oder 6 Plattforme zu bewegen. Booking und Feratel sind pflicht, bergfex und/oder Fewo-direkt oft auch dabei und der „moderne“ vermieter versucht auch mal AirBNB & co.

    Auch wenn dann nur 2 oder 3 Appartements zur Verfügung stehen, (immerhin schnell 8 bis 12 Betten), oder ein kleines Ferienhaus vermietet wird, ist der Aufwand bei eine Buchung, allen Kanälen manuell zu sperren erheblich und die Fehlerquelle groß. Speziell wenn ich gerade kein Computer zur Hand habe….

    Auch der Gast, mit all seine Erwartungshaltungen, setzt mittlerweile eine profesionelle Betreuung voraus. Rechnung, gute Kommunikation usw. Wenn man heut-zu-tage nicht mitzieht, kann mans eigentlich gleich lassen, außer man hat zu 90% Stammgäste, und wer kann das denn schon behaupten?

    Mit Systeme am Markt die das alles für 220 € im Jahr anbieten, braucht man sich hier auch keine bedenken machen, da wird oft in die Weihnachtsdekoration mehr verbraten…

    Ich vergleiche es immer mit der Flatscreen Fernseher in den Gästezimmern. Da haben auch braf alle mitgetan, weil es der Gast eben erwartet. Oder besser noch: das W-Lan. Da passen sich Vermieter groß oder klein an und schaffen oftmals für mehrere hunderte Euro Systeme an. Weil es eben der Gast erwartet. Ebenso wird aber auch erwartet dass ein Haus online Buchbar ist, oder eine ordentliche Rechnung gedruckt wird. Da hat die größe des Hauses gar nichts mit zu tun!

    So nebenbei: Der neue Channelmanager von Feratel (powered by easybooking) kostet ja nur € 100 Euro pro Jahr.. Wer da noch händisch die Freimeldungen macht ist selber Schuld…

    Antwort
  • Pingback: Onlinebuchen für die eigene Hotelwebseite einfach umsetzen | eCoach

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